„Du warst zwei Stunden nicht online. Was hast du gemacht?“. „Du hast meine Nachricht gelesen und nicht geantwortet.“ Whatsapp-Nutzer verzichten schon jetzt zum großen Teil auf ihre Privatsphäre im Netz. Der Anbieter geht nun noch einen Schritt weiter. Nutzer können ihren Live-Standort mit ihren Freunden teilen. Fort- oder Rückschritt? Datenschützer und Nutzer sind sich nicht einig.

„Die neue Funktion ist nicht nur ein tiefer Schnitt in unsere Privatsphäre, sondern schlichtweg gefährlich.“, gibt Datenschützer Sebastian Kraska zu bedenken. Dass das Internet nicht hundertprozentig sicher ist, sei allgemein bekannt. Laut Kraska herrsche ein gesellschaftlicher Zwang, bei neuen Funktionen mitzuziehen. Nutzer können jedoch selbst entscheiden, ob sie ihren Live-Standort freigeben möchten oder nicht.

Der Vorteil, den viele Nutzer laut einer aktuellen Facebook-Umfrage sehen, ist prinzipiell simpel. Wenn sich Freunde verspäten, können Whatsapper die Verspätung besser einschätzen. Beispielsweise auf Festivals ist es einfacher, sich wiederzufinden. „Ich kann ja immerhin selbst entscheiden, wem ich meinen Standort schicke. Alles halb so wild“, meint Whatsapp-Nutzerin Melina Mankel.

Schrittweise zu der neuen Funktion.

Bei Freigabe des Standortes ist der Nutzer mit seinem Profilbild in einer Karte zu sehen)

 Und so geht’s:
  • (Gruppen-) Chat auf Whatsapp auswählen
  • Über den Button „Standort“ die Option „Live-Standort teilen“ anklicken
  • Dauer der Sichtbarkeit auswählen

Hier geht’s zur Videoanleitung:

Live-Standort auch bei Snapchat verfügbar

Vorreiter des Live-Standortes ist Social-Media Plattform Snapchat. Dort ist es bereits seit einigen Wochen möglich, den eigenen Standort zu veröffentlichen. Datenschützer sträuben sich nach wie vor gegen den „Schnitt in die Privatsphäre“-
egal auf welcher Plattform. Ob sie sich mit ihren Argumenten durchsetzen können, wird sich in Zukunft zeigen. „Nutzer sollen sich jedoch gut überlegen, auf wie viel Privatsphäre sie verzichten können und wollen“, so Sebastian Kraska.

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