Studieren bedeutet nicht nur sitzen und lernen. Ein Studium ist vor allem mit viel Papierkram verbunden. Ob Anmeldeformulare für das BAföG, Prüfungsfragen, Fristen, Klausureinsichten oder andere Formalitäten – da kann man leicht den Überblick verlieren. Gut, dass Studenten mit ihrem hiesigen Prüfungsamt eine helfende Hand zur Seite haben. Wir verschaffen euch einen Einblick in das Prüfungsamt JPR der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und stellen euch einen ihrer wichtigsten Akteure vor: Frau Nadine Spahn.

Frau Spahn, danke für Ihre Zeit. Wie sieht denn so Ihr Tagesablauf hier im Prüfungsamt JPR aus?
Es gibt keinen wirklichen Tagesablauf hier auf dem Prüfungsamt. Wenn ich nicht gerade Prüfungsphasen begleiten muss, dann richtet sich mein Tag völlig nach den Studenten und ihren Fragen oder Belangen, die hier durch diese Tür kommen. Wirklich planen kann ich also nicht.

Sie werden als „gute Seele“ des Studiengangs JPR bezeichnet. Im 1. Semester wird das bereits als eine Art Legende weitergegeben. Wissen sie, woher das kommt?
(lacht) Ich habe keine Ahnung. Das ist auch sowieso maßlos übertrieben. Ich komme einfach nur gerne jeden Tag hierher und mache meinen Job sehr gerne. Ich komme sehr gut mit den Studenten hier aus und das hilft auch schon enorm.

Wie sind Sie denn dazu gekommen, im Prüfungsamt zu arbeiten?
(lacht) Eigentlich wollte ich hier gar nicht hin. Ich bin gelernte Tourismus-Fachwirtin und habe dann irgendwann meinen Mann kennen gelernt, der hier in der Umgebung eine Anstellung fand. Es folgten zwei Kinder und ich blieb eine Weile zuhause. Irgendwann jedoch fiel mir die Decke auf den Kopf, so dass mein Mann bereits sagte: „Schatz, du brauchst dringend eine Beschäftigung“. Ich suchte nach einer Teilzeitstelle und fand irgendwann eine Anzeige für diesen Job. Eigentlich wollte ich nie in den öffentlichen Dienst, aber hier bin ich nun. Damals gehörte dieser Bereich hier noch zum Maschinenbau. Das Teilgebiet des Journalismus wurde Technikjournalismus genannt. Und dann irgendwann hat sich der Journalismus losgelöst und wurde ein eigenständiger Studiengang, für den dieses Prüfungsamt heutzutage zuständig ist.

Was war das Sonderbarste, was Ihnen hier im Prüfungsamt passiert ist?
(nachdenklich) Da gibt es gar nicht so viel. Einmal war ein sehr frecher Student hier. Dem habe ich gesagt: „Wenn Sie gehen, machen Sie die Tür hinter sich zu“. Aber im Allgemeinen sind die Studenten hier sehr nett. Vor allem die PRler.

Gibt es da tatsächlich charakteristische Unterschiede zwischen angehenden PRlern und Journalisten?
(lacht herzlich) Absolut. Ich kann mittlerweile leicht erkennen, wer sich für den Schwerpunkt PR und wer für den Journalismus interessiert oder entschieden hat. Die PRler sind super freundlich, kommen hier rein und wünschen einen guten Morgen, fragen nach dem Wohlbefinden meiner Kinder und wie mein Tag war. Die Journalisten hingegen sind sehr direkt und wollen schnell und ohne Umweg an Informationen gelangen. Ist ja auch gut so. So wird es später in den jeweiligen Berufen eben auch zu gehen!

Gibt es denn etwas, was Sie sich von den Professoren bzw. Dozenten wünschen würden?
Mit den Professoren und Dozenten ist alles super. Es sind immer sehr viele, da ist es schön, wenn sie „guten Morgen“ sagen kommen, damit man das Gesicht auch mal kennt. Ansonsten sieht man die Namen ja nur auf dem Papier.

Und von den Studenten?
Ehrlichkeit. Studenten müssen ehrlich sein. Lügen kommen sowieso immer raus und erschweren nur die Arbeit. Wenn man ein Problem hat, oder Mist gebaut hat, dann sollten man ehrlich zu uns sein. Nur so können wir helfen.

Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Frau Spahn.