- Ein Besuch auf der Soester Kirmes ist ziemlich teuer.
- Die teuersten Fahrgeschäfte kosten sechs Euro.
- Zu den teuersten Fahrgeschäften gehören die Achterbahn und das Riesenrad.
- Das Essen ist zwar gut, aber auch sehr kalorienreich.
Allein vom Zuschauen stellt sich Kopfschwindel ein. An Einsteigen und Mitfahren ist gar nicht erst zu denken. Eine neue Runde wird am Scheidacher angekündigt. Die Kirmeszeit hat in Soest begonnen. Doch wie viel kann man auf der größten Altstadtkirmes Europas erleben, wenn nur 50 € in der Tasche sind?
Viele Menschen lassen es langsam angehen und steigen erst einmal auf Riesenrad. Pardon, in diesem Jahr heißt diese Attraktion „Jupiter-Riesenrad“. „Welche Fahrgeschäfte bevorzugen Sie?“ fragt ein Mädchen eine Frau in der Kabine des Riesenrades. „Keine Loopings auf jeden Fall“, meint die Besucherin der Soester Kirmes. Sie und ihre Freundin kommen aus Warendorf, um über die Allerheiligenkirmes zu flanieren und vielleicht die eine oder andere Köstlichkeit zu essen. „Zimteis vielleicht. Wer Zimt mag, dem wird es auf jeden Fall schmecken.“ Die Fahrt mit dem Jupiter- Riesenrad kostet übrigens sechs Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder. Sie dauert ungefähr 15 Minuten und von oben sieht man die ganze Stadt in ihrer vollen Pracht.
So wie die Besucherin des Riesenrades kommen sehr viele Menschen von außerhalb nur wegen der Kirmes. Da sind Menschen aus Arnsberg, aus Dortmund und aus Recklinghausen. Während der Kirmes wächst die Bevölkerung der Stadt von rund 50.000 auf fast 400.000 Menschen an.
Kalorienbomben im Überblick
Die Fahrt mit dem Riesenrad macht hungrig. Gibt es denn hier auch etwas Essbares? Auf jeden Fall. Wie wäre es mit einer Bratwurst? Und wer noch Gemüse haben will, kann sich für Blumenkohl oder Champignons entscheiden. Zur Bratwurst darf jeder natürlich auch Remoulade oder Ketchup bekommen. Knusprig gebraten riecht die Wurst sehr verlockend und lädt ein, ein Stück abzubeißen. Man muss aufpassen, dass man die Wurst nicht sofort verspeist. Denn der Blumenkohl ist genau das richtige. Für die Wurst und für den Blumenkohl bezahlt man insgesamt acht Euro. Damit sind wir schon bei 36 €. Welche Köstlichkeiten gibt es hier sonst noch?
Wie wäre es mit einer Tasse heißer Schokolade? Wenn keine Schokolade erwünscht ist, den Glühwein gibt es auch schon auf der Kirmes. „Fünf Euro mit Pfand“, sagt die junge Frau beim Überreichen der beiden Gläser. Die Schokolade ist zwar etwas zu süß, aber auf der Kirmes darf man sich die eine oder andere Kalorienbombe erlauben.
So, jetzt ist man satt und kann sich auf die Suche nach neuen Abenteuern begeben. Und da ist auch schon eins: der Scheidacher.
Verrückter Kreisel
„Ab nach oben!“ verkündet der Betreiber von Scheidacher, einem runden Karussell, das sich in der schiefen Lage bewegt. Während der Bewegung dreht sich die Fläche mal tiefer, mal höher. Es sieht aus wie auf einem riesigen Trampolin. Sitzt man auf diesem Karussell, hat man den Eindruck, Häuser um einen herum stünden schief. „Jetzt geht’s los!“ verkündet die unsichtbare Stimme. Und schon nimmt die Geschwindigkeit auf dem Scheidacher zu. „Der reine Wahnsinn!“ stachelt der Schausteller die Mitfahrenden auf dem Karussell an. Während der Fahrt kreischen viele Frauen. Kein Wunder, denn bei dieser Fahrt muss man sich wirklich gut festhalten, um nicht durch die Gegend zu kullern. „so, das ganze anders rum!“ „Nein!“ piepst eine Frau. Und schon dreht sich der Kreisel linksherum. „Geben wir mal Gas hier!“ und „Dann legen wir mal los, Freunde!“ hört man den Schausteller verkünden, je schneller das Karussell sich dreht. Nach circa drei Minuten ist die Fahrt vorbei. „Auf ein Neues!“ sagt die unsichtbare Stimme. Na, jetzt ist eine kleine Pause erforderlich, bevor es zur nächsten Attraktion geht. Die Fahrt mit dem verrückten Kreisel kostet im Übrigen sechs €.
Besuch im Glückshaus
Versuchen wir doch mal unser Glück und spielen eine Runde im Glückshaus. „Wie viele Lose wollen Sie denn?“ fragt der Verkäufer. „Dreißig!“ antwortet ein kleiner Junge. „Sie können auch dreißig Lose in der Packung und zwanzig Lose einfach so kaufen. Für fünfzig Lose bezahlen Sie zehn €.“ „Dann machen wir es so“, beschließt der Vater des Jungen. Bei dieser Lotterie gewinnt jeder ein Stofftier. Es kommt nur auf die Größe und die Farbe des Spielzeuges an. Je mehr Punkte, desto schöner der Gewinn.
Nachdem man Geld für die Lose ausgegeben hat, sind noch 15 Euro übrig.
Süßigkeit, ohne die es keine Kirmes gibt
Was wäre eine Kirmes ohne gebrannte Mandeln? Für 100 g bezahlt man drei Euro. Je größer die Portion, desto preiswerter. Es lohnt sich also durchaus, 400 Gramm Mandeln zu kaufen. Denn dann bezahlt man zehn Euro statt drei Euro für 100 Gramm. Jetzt sind noch fünf € übrig.
Eigentlich war noch eine Fahrt mit der Berg-und-Tal-Achterbahn geplant. Aber leider reicht das Geld dafür nicht aus. Eine Runde auf diesem Fahrgeschäft kostet sechs Euro. Es sind aber nur fünf Euro von 50 übrig. Macht nichts. Nächstes Jahr gibt es wieder Kirmes. Dann kann man auf jeden Fall mit der Achterbahn fahren.
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