Ein Kommentar von Sophia Döhlings

„Das schränkt total meine Menschenrechte ein, die können mir das doch nicht vorschreiben!“ Solche Kommentare hört man derzeit leider sehr oft – ob in der Kommentarfunktion unter Tagesschau-Beiträgen oder in der Straßenbahn. Überall gibt es noch viele Menschen, die der Schutzimpfung gegen Corona kritisch gegenüberstehen.

Im Gegensatz zu möglichen Impfnebenwirkungen sind aber die Folgen einer Corona-Erkrankung weitaus bedrohlicher. Die Ängste von Impfgegnern dürfen nicht länger das Wohl anderer gefährden.

Wann wird die Politik handeln?

Eine Impfpflicht muss her, bevor es noch schlimmer wird. Die 7-Tage-Inzidenz liegt inzwischen bei 1127 – mehr als drei Mal so hoch wie zu Anfang der Pandemie. Krankenhäuser sind überlastet, Schulen und Universitäten müssen wieder auf Online-Unterricht wechseln. Die Menschen haben teilweise Angst, rauszugehen, da man sich überall mit Omikron infizieren könnte. Und trotzdem hadern die Politiker immer noch, wenn es um die Einführung einer Impfpflicht geht. Während andere Länder diese schon vor Monaten beschlossen haben, haben die deutschen Politiker immer noch Angst, Menschen vor den Kopf zu stoßen. Dies geschieht leider auf die Kosten derer, die sich an alle Regeln halten. Es ist unfair, dass Geimpfte durch steigende Inzidenzen weitere Einschränkungen erfahren müssen, die durch eine Impfpflicht höchstwahrscheinlich vermieden werden könnten.

Ohne Impfflicht keine Veränderung

Besonders angesichts der neuen Omikron-Variante ist es wichtig, das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Dies wird ohne eine Impfpflicht offensichtlich nicht passieren; dies hat sich über die vergangenen Monate gezeigt. Die Impfung ist insbesondere wichtig, um die geringe Anzahl an Menschen zu schützen, die sich krankheitsbedingt tatsächlich nicht impfen lassen können – diese haben nämlich ansonsten überhaupt keine Möglichkeit, vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt zu sein. Nur wenn sich genug Menschen impfen lassen, kann die Gesellschaft irgendwann zur Normalität zurückkehren.