Im Podcast „Brich und Sprich“ haben sich Laura und Joyce mit dem Thema Schwangerschaftsabbrüche beschäftigt. In dieser Episode sprechen die beiden über eigene Berührungspunkte mit dem Thema, über die Gesetzeslage in Deutschland und stellen Fakten vor. Außerdem sprechen sie mit einer Expertin, die in einer Beratungsstelle für Schwangerschaftsabbrüche arbeitet.
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Ein Kommentar von Sophia Döhlings
Während in Polen seit Januar Abtreibungen komplett verboten sind, ist dies ist auch in Deutschland ein sehr aktuelles und umstrittenes Thema. Denn auch hier sind Abtreibungen laut Gesetz offiziell immer noch rechtswidrig – außer, wenn es „medizinische oder kriminologische“ Gründe für den Schwangerschaftsabbruch gibt. Also beispielsweise im Falle eines sexuellen Missbrauchs, der in einer Schwangerschaft resultiert, oder wenn die Frau durch eine Fortführung der Schwangerschaft gravierende körperliche Risiken eingehen würde. Diese Einschränkung ist ungerecht – es kann jedem passieren, dass die Verhütungsmittel versagen. Vielleicht passt ein Kind gerade nicht zur Lebenssituation. Oder die Frauen möchten einfach grundsätzlich keine Kinder. Es sollte egal sein, was der Grund ist – die Entscheidung sollte bei der Frau liegen, die schließlich auch das Kind austragen und gebären müsste.
Körperliche Selbstbestimmung wird eingeschränkt
Es reicht also für das Rechtssystem nicht als valider Grund aus, wenn eine Frau einfach nur ungewollt schwanger wird – es müssen triftige Gründe vorliegen. Die Frau muss sich rechtfertigen und durch diverse Beratungsprozesse gehen, bis ein Schwangerschaftsabbruch genehmigt und durchgeführt wird. Das Rechtssystem sollte sich nicht anmaßen, in diesem Ausmaß über die Körper von Frauen verfügen zu können.
Erste Schritte in die richtige Richtung
Die neue Regierung in Deutschland hat inzwischen die Abschaffung des Paragrafen 219a beschlossen. Dieser beinhaltete ein Werbeverbot für Abtreibungen – demzufolge konnten Kliniken strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie auf ihrer Website über die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen informiert haben. Die Abschaffung dieses frauenfeindlichen und veralteten Paragraphen ist definitiv eine Verbesserung. Trotzdem sollte die Politik das Abtreibungsrecht jedoch noch einmal gründlich überdenken und ändern, da so eine Gesetzeslage absolut nicht ins 21. Jahrhundert passt. Wir haben nicht jahrzehntelang für unsere Rechte gekämpft, damit andere nun entscheiden können, ob wir ein Baby bekommen sollten oder nicht. Egal aus welchem Grund eine Frau sich für oder gegen eine Abtreibung entscheidet – es ist ihr Körper und sollte somit auch rein ihre Entscheidung sein.
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