Mit dem 9-Euro-Ticket aufs Land: In den Ferien fahren die Busse noch seltener. Die Sinnlosigkeit des 9-Euro-Tickets im ländlichen öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV).
Ein Kommentar von Annika Wilk
Das 9-Euro-Ticket ist seit gut einer Woche auf dem Markt. Während Busse und Bahnen es nicht schaffen, dem Andrang in den Städten nachzukommen, kommt der Bus auf dem Land immer noch selten bis gar nicht. Die Kritik an der Bundesinitiative für günstigen Nahverkehr bewahrheitet sich. In manchen Dörfern kommt der Bus vielleicht 15 Mal am Tag – aber auch nur an Schultagen. Da in den Ferien ein eingeschränkter Fahrplan gilt, fahren auch auf dem Land weniger Busse. Oftmals fahren diese dann auch das kleinste Dorf ab. Der Passagier, der für eine Strecke mit dem Auto zehn Minuten braucht, ist mit dem Bus gute 50 Minuten unterwegs. Das primäre Problem des ländlichen ÖPNV ist nicht der Preis: Es sind Abfahrtszeiten und Fahrstrecken. Die Grundidee für günstigen ÖPNV ist keine schlechte. Aber solange die Politik kein Geld in den Ausbau der ländlichen Infrastruktur investiert, werden die Dorfbewohner weiterhin mit ihren Spritschleudern durch die Natur fahren.
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