Die Ukrainische Journalistin Angelina Kariakina beim Global Media Forum in Bonn

Wie stellen Journalisten sicher, dass unsere demokratischen Werte weiterhin Gehör finden und verteidigt werden? Wie können die Medien dazu beitragen, den Prozess der Zukunftsgestaltung zu moderieren? Wer entscheidet, welche Ansichten geteilt werden – und welche ignoriert werden? Auf dem Global Media Forum (GMF) der Deutschen Welle, der einzigen internationalen Konferenz für Medienschaffende in Deutschland, wurden diese Fragen diskutiert.

Wie wir in Zukunft leben, hängt davon ab, wie wir heute agieren. Während liberale Demokratien gegen Autokratien antreten, versuchen Journalisten, ausgewogen und objektiv von Krisen zu berichten.

Unter anderem zu Gast beim GMF: die Ukrainerin Angelina Kariakina. Die Journalistin ist Nachrichtenchefin des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Senders UA:PBC. In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Shaping the future of journalism in wartimes“ sagt sie: „Teil der Geschichte zu sein, macht einen nicht weniger professionell, denn es geht nicht um Ausgewogenheit, sondern um die Wahrheit. Die Wahrheit zu sagen ist das Wichtigste in dieser Kriegssituation.“

Bundesministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, nahm ebenfalls an der Diskussion teil. In der Session verurteilt sie den Angriffskrieg Russlands aufs Äußerste: „Der Krieg ist ein Krieg gegen die Kultur der Demokratie und es ist ein Propagandakrieg.“ Um den Menschen in Russland und weltweit den Zugang zu unabhängigem und unvoreingenommenem Journalismus zu ermöglichen, unterstützt Roth die Idee des Aufbaus eines „Democracy Newsroom“.

Eine gute Idee – findet der russische Journalist Mikhail Zygar, der ebenfalls an der Diskussion teilnimmt. Zygar arbeitet zur Zeit von Berlin aus, sagt, dass „99 Prozent der unabhängigen Journalisten das Land verlassen haben“ und vom Ausland aus arbeiten. Das russische Volk sei vor Angst gelähmt. Das sei eine „Schande“ und „unsere Verantwortung“, fügt er hinzu. Zeit zu handeln!

Darian Leicher