Mit ihren gerade mal 25 Jahren verabredet sich die Essener Studentin Lauren Eckart mit Juristen und Innovationsmanagern, um ihre Geschäftsidee voranzubringen. Was eigentliche Erwachsene sonst in großen Firmen stemmen, verantwortet sie gemeinsam mit ihrem Freund Viktor. Er ist Wirtschaftspsychologiestudent und gemeinsam kamen die beiden, vor etwa einem Jahr, auf die Idee vom singenden Tee-Chip.

Ein Interview von Julia Crüsemann

Lauren, erzähl uns doch mal; Was ist ein Tee-Chip?

Der singende Chip ist, wie der Name schon sagt, ein kleiner Chip – zur Orientierung vielleicht vergleichbar mit einem Einkaufschip – den man an einem Teebeutelfaden befestigen kann, damit das Etikett nicht mehr in die Tasse fällt. Man kann den Chip so programmieren das er nach Ablauf der Zeit ein Signal spielt, so dass der Teetrinker an das Ende der Ziehzeit erinnert wird. Gedacht ist er für Firmen, die den Artikel als Werbeartikel verschenken, wie beispielsweise einen Kugelschreiber oder eine Tasse.

Das klingt richtig gut. lch ertapp mich selbst ständig dabei, wie mir der Faden in die Teetasse fällt. Wie seid ihr darauf gekommen?

Auf die ursprüngliche ldee ist mein Freund Viktor gekommen, als er bei uns einen Tee gemacht hat. Wie fast immer ist ihm das Etikett in die Tasse gerutscht und da hat er sich gedacht; es muss es doch irgendeine Idee geben, damit das nicht ständig passiert. Nach ein paar Gesprächen und Tüfteleien hatten wir dann noch die Idee die Erinnerungsfunktion mit einzubauen.

Jetzt muss man großartigen ldeen ja schnell schützen, damit sie nicht geklaut werden. Was ist dabei besonders wichtig?

Als erstes haben wir uns mit einem Patentanwalt zusammengesetzt und haben ein Patent angemeldet und eine Patentschrift aufgesetzt – also eine beigefügte Beschreibung und Zeichnungen unserer Idee. Das war Ende Oktober. Anfang November waren wir dann auf der Business Angels Messe in Leipzig und haben dort vor Business Angels und erfahrenen Menschen die ldee vorgestellt.

Wie vereinbarst du das alles Studium, Arbeit und dann die eigene Geschäftsidee?

Also man gewöhnt sich sehr schnell daran den Alltag anzupassen. Wir setzen unsere Prioritäten ganz anders als vorher und versuchen die Zeit, die wir haben so gut und effizient wie möglich zu nutzen.

Wie ist denn, gerade so als Paar, eine Geschäftsidee durchzusetzen – gibt es da manchmal ein paar Schwierigkeiten?

Also auf der einen Seite ist es erstmal sehr schön, weil man einfach auch die Stärken und ganz viele Facetten vom Partner nochmal viel besser kennenlernt und vor allem auch diesen außergewöhnlichen Weg zusammen geht. Natürlich gibt es auch ein paar Problemchen, mal hier und mal da: man sich nicht immer einig und besonders auch die persönliche Zeit und die Zweisamkeit, die kommen dann natürlich ein bisschen zu kurz aber im größten Teil ist es schön!

Wie ist die Rollenverteilung bei euch beiden?

Also die Rollenverteilung ist zwischen uns klar: Viktor ist der Ökonom. Er denkt wirtschaftlich und kümmert sich wirklich um alles in den Bereichen Finanzen, Unternehmensgründung und so weiter. lch bin der kreative Kopf von uns beiden und kümmere mich um Gestaltung, Werbung, Kontakte und Gespräche.

Wie waren denn so die ersten Reaktionen, als ihr euren Freunden oder Verwandten von der Idee erzählt habt?

Also die meisten haben überraschend gut und positiv darauf reagiert und stehen auch wirklich hinter uns, versuchen uns zu unterstutzen, wo es geht. Natürlich gibt es immer auch so ein paar Kritiker, die nicht an unsere Idee glauben oder die sagen, wir seien zu jung dafür. Wir haben dazu mal einen Spruch gefunden, der relativ gut passt: „Jeder Mensch mit einer neuen ldee ist ein Spinner, bis die Idee folgt Erfolg hat.“

Das klingt nach einem tollem Motivationsspruch. Was würdest du denn jungen Menschen als Tipp an die Hand geben, trotzdem ihren eigenen Weg zu gehen?

Also generell sollte man niemals ,,nie“ sagen und wenn man eine ldee hat, dann sollte man die auch versuchen umzusetzen. Vor allem auch selbst daran glauben und trotzdem einen vernünftigen Weg einschlagen. Also wir werden auch beide als Plan B unser Studium durchziehen.

Vielen Dank auch dir für das Gespräch!