Ein Kommentar von Julius Dröger
Mit der Cannabis-Legalisierung setzt die Regierung das falsche Signal. Sie zeigt den Abhängigen keinen Ausweg. Schlimmer noch – sie macht die nächste Droge salonfähig.
Künftig erlaubt die Ampel-Regierung privaten Anbau und Erwerb von bis zu 50 Gramm monatlich. In Cannabis-Clubs können Konsumenten dann wie in einem Sportverein mit Gleichgesinnten ihrer Leidenschaft nach gehen. Und wer kontrolliert dann die Ausgabe der „nur“ erlaubten 30 Gramm an Mitglieder unter 21 Jahren? Das Ziel, den Konsum besser zu kontrollieren, rückt in weite Ferne.
Junge Süchtige konsumieren bis zu 30 Gramm im Monat
Junge Süchtige kommen mit einem durchschnittlichen Konsum von 20-30 Gramm im Monat in die Kliniken. Die geplanten 50 Gramm erinnern da an Dealermengen vom Cottbusser Tor oder der Dortmunder Nordstadt. Die Legalisierung ist das falsche Signal, vor allem an die schwer Abhängigen: Ihr werdet sowieso immer Kiffer bleiben, doch wir geben die Spielregeln vor. Effektiver wäre es, mehr in Prävention und den Weg aus der Sucht zu investieren.
Dealer von der Ecke werden nicht verdrängt
Cannabis wird in den Clubs deutlich teurer sein als auf dem Schwarzmarkt. Die meisten Konsumenten werden also ohnehin bei ihrem Dealer des Vertrauens bleiben. Ein Vergleich: In den USA hat die Zahl der regelmäßig Konsumierenden seit der Legalisierung um 100 Prozent zu genommen. Warum diese Entwicklung in Deutschland ausbleiben sollte, weiß wohl nur Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Einhaltung des Wahlversprechens auf Kosten der Bevölkerung
Cannabis ist eine Droge, die gerade für junge Menschen gefährlich sein kann. Schwere Psychosen und zerstörte Existenzen sind oft die Folgen. Mit Alkohol und Tabak haben wir schon genug gesundheitsschädliche Drogen salonfähig gemacht. Die Ampel-Regierung ist dabei, eine weitere Droge zu normalisieren. Getrieben von der Einhaltung eines Wahlversprechens. Auf Kosten unserer Gesundheit.
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