Weihnachtsmärkte, sind die Orte, die jährlich Millionen von Besuchern deutschlandweit in weihnachtliche Stimmung versetzen. Ein Ort, der mittlerweile nicht nur den Zauber von Tradition versprüht, sondern ebenfalls sehr profitabel erscheint. 

Ein Bericht von Gina-Maria Wiemers

Draußen wird es kälter und die Weihnachtszeit ist bereits voll im Gange. Neben frisch gebackenen Plätzchen und der zahlreichen Weihnachtsdekoration, haben auch deutschlandweit die Weihnachtsmärkte geöffnet. Neben den leuchtenden Lichtern und dem Duft von gebrannten Mandeln fällt eins auf – eine deutliche Preissteigerung der Speisen und Getränke der einzelnen Weihnachtsstände.

Bei den Preisen überlegt man Zweimal

Der traditionelle weihnachtliche Besuch wird von den meisten durchdacht und geplant. Der Grund sind die jährlichen Preissteigerungen der Verzehrmöglichkeiten. „Ich muss schon sagen, bei den Preisen überlegt man zweimal, ob man sich da jetzt anstellt, sich eine Crêpe holt, oder ob ich lieber zu Hause, welche für die Familie mache“, erzählt die zweifache Mutter Carola Liebig, während sie gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihren beiden kleinen Kindern über den Weihnachtsmarkt schlendert. Während eine Crêpe auf dem Weihnachtsmarkt vor 6 Jahren gerade einmal 2,50 Euro gekostet hat, liegt der Preis heute bei ungefähr 5 Euro für den Eierkuchen aus Frankreich. Eine deutliche Preissteigerung.

Wer entscheidet über die Preise von Crêpe und Co?

Wer annimmt, dass die Preise für die deftigen Speisen von den Städten oder Veranstaltern aufgerufen werden, der liegt falsch. Es sind die Aussteller selbst, die die Verkaufspreise festlegen.

Kalkulation ist das A und O

Jeder aufgerufene Preis der Schausteller:Innen und Händler:Innen  ist streng kalkuliert. Es sind nicht nur die einzelnen steigenden Standmieten auf Seiten der Veranstalter, die anfallen, sondern weitaus mehr. „Das ist von A bis Z alles, also Wasser, Abwasser, Strom, Security. Gerade in Zeiten erhöhter Terrorgefahr vielleicht auch Betonklötze, ebenso die Feuerwehr, das Rote Kreuz, Werbung, Social Media Arbeit und nicht zu vergessen das Personal“, so Albert Ritter der Präsident des deutschen Schaustellerverbunds. Ein Zusammenspiel von Kosten, die zuallererst gedeckelt werden müssen und erst dann erzielen Schausteller:Innen Gewinne.

Steigende Standmieten von Jahr zu Jahr

Dass die Standmieten auf den Weihnachtsmärkten jährlich ansteigen, ist kein Geheimnis. Sie sind gestaffelt und ergeben sich aus Kategorien wie Glühwein, Handelsware, Gastronomie und der Lage des Standes. Während manche Veranstalter einen Preis pro Quadratmeter verlangen, der durchschnittlich zwischen 50 Euro bis 600 Euro liegen kann, berufen sich andere Veranstalter auf einen Fixpreis pro Stand. Verwaltungsgebühren die in einer festen Pauschale oder aber auch pro Tag bezahlt werden müssen kommen zu den einzelnen Mieten hinzu. Wie hoch die Standmieten auf dem Essener Weihnachtsmarkt sind und welche Mietsteigerung vorliegt, dazu wollte der Veranstalter des Essener Weihnachtsmarkt “Essen Marketing GmbH“ auf Anfrage keine Stellung beziehen.

Der Studenten- und Familientag – ein Entgegenkommen

Sophie Messner besucht gerne mit ihren Freundinnen den Weihnachtsmarkt in Essen. „Für mich ist es Tradition den Weihnachtsmarkt zu besuchen und an so einem Tag wie heute spart man auch ein wenig“, schildert die 20-jährige Studentin. Dienstag ist Stundentag, auf dem Essener Weihnachtsmarkt. Ein Entgegenkommen der Austeller:Innen an die Studierenden. Gegen Vorlage des Studentenausweises bekommen Studenten an vielen Ständen bis zu 50 Prozent Rabatt.  Auch Familien kommen auf dem Essener Weihnachtsmarkt nicht zu kurz. Jeden Mittwoch können auch sie den ein oder anderen Euro einsparen. Ein Modell, das mehrere Besucher auf den Weihnachtsmarkt in Essen lockt und das Schlendern über den Weihnachtsmarkt verschönert.