Ein Kommentar von Annika Wascher

Die aktuellen Demonstrationen gegen die AfD sind die größten Bürgerbewegungen, die es in der Bundesrepublik seit der Bürgerbewegung in der späten DDR gegeben hat. Schon seit Jahren demonstrieren Menschen gegen rechts, so groß wie in den letzten Wochen war die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen jedoch noch nie.

Correctiv veröffentlicht Geheimplan gegen Deutschland

Geändert hat sich die Situation seit den Enthüllungen des Investigativ-Magazins Correctiv. Dieses berichtet von einem Treffen zwischen AfD-Politikern, zwei CDU-Mitgliedern, Rechtsextremen und einflussreichen deutschen Unternehmern. Es soll ein Deportationsplan, auch „Remigration“ genannt, besprochen worden sein.

Seitdem kann Deutschland sich vor Menschen, die gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen nicht mehr halten. Es ist lobenswert, dass so viele Menschen die Dringlichkeit der Verteidigung von Demokratie und Recht nun so deutlich sehen und ihren Unmut öffentlich ausdrücken.

Demonstrationen reichen nicht

Jedoch ist die Gefahr sehr hoch, dass die Bewegung gegen Rechts eine bloße Gegenbewegung bleibt und mit viel heißer Luft wieder verpufft. Der Aufschrei darf nicht nur eine hohe Welle schlagen, die ohne Folgen abebbt, sondern es müssen aktiv Lösungsvorschläge und konsequente Forderungen nach einer Änderung in der Politik geben.

Schlimmer noch, ohne gefestigten Plan und wirkungsvolles Auftreten wird der Protest von der rechten Seite als inszeniert dargestellt und die Glaubwürdigkeit wird in Frage gestellt..

Eine effektive Bewegung darf sich nicht nur auf Demonstrationen verlassen, sondern muss auf Dialog, Bildung und Zusammenarbeit bauen.

Statt einzelnen anti-rechts Demonstrationen muss ganz Deutschland zusammenstehen, sonst steht der Demokratie bald die Deportation ins zweite „Dritte Reich“ bevor.