Der Duft frisch gewaschener Haare – die meisten Frauen lieben dieses Gefühl. Doch genau darauf verzichtet die österreichische Bloggerin Angelika Resch ganz bewusst. Und sie liegt damit voll im Trend: „No Poo“, also „kein Shampoo“, so heißt der neue Beauty-Hype, dem mittlerweile auch viele Stars verfallen sind.
So läuft das „No Poo“- Experiment ab
Im Netz finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte von Bloggern zu „No Poo“. In der Regel läuft der Verzicht auf Shampoo so ab: Die Meisten setzen sich das Ziel, sechs bis sieben Wochen auf Shampoo zu verzichten. So soll sich die Talgproduktion der Kopfhaut normalisieren und die Haare somit gesünder machen. Erlaubt sind nur klares Wasser und chemiefreie Shampoo-Alternativen wie Natron, Tonerde oder Roggenmehl. Zudem kommt Apfelessig zum Einsatz als Conditioner.
Bloggerin Angelika begann vor einem Jahr damit. „Ich bin das erste Mal durch ein Video auf das Thema aufmerksam geworden.“ Zu diesem Zeitpunkt war die Österreicherin eher unzufrieden mit ihren Haaren: „Sie waren splissig, spröde und ohne ein gefühltes Kilo Conditioner fast nicht zu gebrauchen“. Angelika zögerte nicht lange und beschloss das Experiment „No Poo“ selber zu versuchen.
Die Anfangsphase ist am schwersten
Angelikas erster Schritt im „No Poo“-Experiment: Weg mit den herkömmlichen Haarpflegeprodukten. Von da an reinigte sie ihre Haare ausschließlich mit Roggenmehl und Wasser. „Nach der Umstellung waren meine Haare ein bisschen fettiger als sonst“, erzählt Angelika. Nach einer anfänglichen Umgewöhnungsphase habe sich ihre Kopfhaut aber schnell an die natürliche Haarwäsche gewöhnt und nach etwa sechs Wochen seien ihre Haare um einiges voluminöser und griffiger gewesen. „Normalerweise musste ich sie jeden Morgen kurz glätten oder Locken hineinmachen. Durch „No Poo“ fallen meine Haare jetzt natürlich ganz schön, und ich habe nicht mehr das Bedürfnis, meinen Haaren Hitze zuzumuten“, erklärt Angelika.
Hoffnung auf gesündere Haare
Die Fans der No-Poo-Methode gehen davon aus, dass konventionelles Shampoo die Haare austrocknet und dafür sorgt, dass die Kopfhaut schneller fettet. Im Umkehrschluss versprechen sie sich vom Verzicht auf Shampoo und Seife gesündere und langsamer fettende Haare.
Mittlerweile gibt es aber auch einige kritische Stimmen im Netz. So berichtet die amerikanische Video-Bloggerin Joyce bei Youtube, dass sie den Verzicht auf Shampoo sehr bereut. Ihr asiatisches Haar sei seitdem nicht mehr so schön wie zuvor – obwohl sie jetzt wieder Shampoo verwendet:
Das sagt der Experte zum No-Poo Trend
Hautarzt Christoph Liebich sieht in der „No-Poo“-Methode keine akute gesundheitliche Gefahr, dennoch hält er nicht viel davon: „Nur mit Wasser bekommt man das Fett nicht aus den Haaren. Je nach Typ können sich auf der fettigen Kopfhaut Hefepilze und Ekzeme bilden.“ Wie schnell die Haare nachfetten und gewaschen werden müssen, ist laut Christoph Liebich typabhängig. An seltenes Waschen würden sie sich aber nicht gewöhnen.
Wer seine Haut weniger chemischen Stoffen aussetzen möchte, könne beispielsweise zu mildem Babyshampoo greifen. Der Expertentipp gegen juckende Kopfhaut: Eine Mischung aus Olivenöl und Eigelb zwei Stunden mit einem Handtuch auf dem Kopf einziehen lassen.
Comments are closed