Eine Glosse von Celine Gouveia Pereira
Endlich ist es wieder soweit, der Kölner Karneval geht los. Im vergangenen Jahr hat diese seltsame Grippewelle aus China die Menschen verrückt gemacht. Uns wurde alles verboten. Jetzt wurden die Regeln endlich gelockert, also scheint ja wieder alles im Lot zu sein. Zum Glück, denn es muss einiges nachgeholt werden!
Der Weg ist das Ziel
Zum Vortrinken treffe ich mich mit meinen Freunden schon um 8 Uhr morgens, damit bis 11 Uhr 11 der Pegel hoch und die Vorsicht niedrig sind. Mit der maßlos überfüllten Straßenbahn geht es in die Altstadt – natürlich ohne Maske, denn von allein wird das Wegbier nicht leerer. An der ersten Polizeikontrolle zeige ich einen Screenshot des Impfpasses einer Freundin und stürze mich ins Getümmel. Auf drei Tage Nebenwirkungen habe ich wirklich keine Lust, wenn es doch auch so einfach geht.
Rücksichtslose Jecken überall
Auf dem Weg zur Zülpicher Straße liegt ein kollabierter Teenager im Schlumpfkostüm auf dem Boden. Der macht sich noch nicht einmal die Mühe aufzustehen, damit ich durchkomme. Dann kommt mir auch noch eine Gruppe entgegen, die sich als Rettungssanitäter verkleidet hat. Die machen vielleicht einen Stress, als ginge es um Leben und Tod! Dass ich hier auch dringend durch muss, scheint ihnen total egal zu sein.
An der Zülpicher Straße schafft es die Polizei fast, mir einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sagen, sie lassen keinen mehr rein, obwohl der kleine Absperrungszaun mit seiner Höhe von maximal einem halben Meter so einladend aussieht. Sind die doch selbst Schuld, wenn man trotzdem so einfach vorbeikommt!
Symptome wegtrinken statt wegimpfen
Nach stundenlangem exzessivem Feiern mache ich mich wieder auf den Weg nach Hause. An der Bahnstation reden unverkleidete Langweiler über irgendeinen Herrn Koch, der heute einen Höchststand an Corona-Infektionen meldete. Woher will der das schon wissen? Mir geht’s gut. Die Kombination aus Bier und Ibuprofen heute Morgen hat meine leicht erhöhte Temperatur und meine Kopfschmerzen schnell vertrieben. Und wenn’s mir gut geht, brauche ich auch kein Stäbchen in der Nase, geschweige denn eine Nadel im Arm. Ich freue mich schon sehr auf Rosenmontag.
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