Die DW-Asia Journalistin Isha Bhatia hat beim Auftakt des Global Media Forums in Bonn in
weniger als 15 Minuten Medienjunkies und JournalistInnen in ihren Bann gezogen. „Mit 11
hatte ich meine erste Periode“ steigt Bhatia in ihren Pitch der Medieninnovation ein.
„Wie kann es sein, dass ich noch nie davon gehört habe?“ Themen wie Sex, Verhütung und
der weibliche Körper sind in Indien stark tabuisiert. Es gibt teilweise keine konkreten Wörter
und Definitionen, unzählige Frauen und Mädchen sind von ihrer ersten Periode überrascht.
Isha Bhatia hat es sich zum Ziel gemacht genau das zu ändern: Gemeinsam mit der
deutschen Welle hat sie auf YouTube die Video-Reihe „Sex and the body: Time for some
real talk“ gestartet. Die Videos starten alle gleich: Eine Frau, die vor die Kamera tritt und
sagt: „I shall talk because I am not ashamed.“
Simple Erklärvideos über den weiblichen Körper, die Periode, Geschlechtskrankheiten und
Sex, so wie es in Deutschland bereits unzählige gibt. Die Innovation: Die Videos sind auf
indisch, zunächst hindi.
Der Grundgedanke Bhatias, Aufklärung und Enttabuisierung, gelingt. Mehrere Millionen
Klicks, tausende Kommentare und allesamt von Frauen aus Indien, die sich verstanden
fühlen und dankbar sind. Die Resonanz ist enorm. Bhatia erklärt: „Es geht mir nicht um die
Klicks, sondern um den Safe Space, der damit für Frauen geschaffen wird. Alle erzählen in
den Kommentaren ihre Geschichte.“
Die Resonanz zeigt, dass die Videos nicht nur ein Erfolg sind, sondern auch dringend
notwendig, so die Journalistin. Deshalb sind längst weitere Reihen veröffentlicht worden,
diesmal auch in den Sprachen Urdu und Farsi. Die Reichweite wächst und damit auch die
Aufklärung.

Sophie Conrad & Nele van Lier