In Gelsenkirchen haben Studenten mehrere Möglichkeiten zum wohnen. (Bild: Jule Hoffmann)

Von Jule Hoffmann

Das erste Problem nach dem Abi oder der Ausbildung ist geschafft – die Zusage zum Wunschstudiengang ist angekommen, womöglich noch in einer anderen Stadt. Das zweite Problem schließt sich aber direkt an – die Wohnungssuche. Da stellt sich die Frage, ob es Studenten in Gelsenkirchen genauso schwer haben Wohnungsplätze zu finden wie in anderen Studentenstädten.

Ein Wohnheimsplatz wird erst frei, wenn der Bachelorabschluss schon in der Tasche ist? Wer in Gelsenkirchen studieren möchte, braucht sich über dieses Problem keine großen Sorgen machen. Hauptanlaufstelle für die Studenten ist das Studentenwohnheim des Akademischen Förderungswerks (AKAFÖ) in der Wodanstraße. Im Stadtteil Erle gelegen ist die Westfälische Hochschule (WH) mit Bus und Bahn etwa 30 Minuten entfernt. Mit dem Fahrrad ist die WH sogar nur 15 Minuten und 4,4 Kilometer weit entfernt.

Das Wohnheim im Vergleich

Im Gebäude der Wodanstraße befinden sich insgesamt 152 WG-Zimmer in unterschiedlichen Konstellationen. Die Studenten können Wünsche angeben, ob sie in einer Zweier-, Dreier- oder Vierer-WG wohnen möchte. Auch drei große Apartments stehen zur Verfügung. Kostenpunkt der Zimmer liegt je nach Größe zwischen 217€ und 277€. Die Mindestmietdauer beträgt ein Jahr, die maximale Mietdauer liegt bei fünf Jahren. „In der Regel schöpfen die Mieter:innen die Höchstmietdauer aus und verlassen die Wohnanlage erst nach Studienende“, erklärt Pia Nehring von der Unternehmenskommunikation des Akademischen Förderungswerks. 

Im Vergleich steht die beliebte Studentenstadt Marburg. Die gilt als echte Studentenstadt, da dort mittlerweile jeder dritte Einwohner ein Student ist. Beliebt ist die Stadt wegen der zahlreichen Angebote von sogenannten „Nieschenstudiengängen“ wie Chemie oder Biologie. In Marburg liegen die Studentenzimmer im Bereich von 240€ pro Mieter, auf den ersten Blick nicht viel teurer als in Gelsenkirchen. Die Zimmergrößen sind dann aber kleiner und die WG besteht aus bis zu acht Personen und nicht aus maximal vier, wie in Gelsenkirchen.

Chancen auf einen Wohnheimplatz

In Marburg haben Studenten es zeitweise schwer auf die Wartelisten für Wohnheimplätze zu kommen. Für ein Einzelzimmer im Wohnheim hat die Wartedauer im Juli 2020 eineinhalb Jahre betragen. Eine andere Situation zeigt sich in Gelsenkirchen. Aktuell ist das Wohnheim vom Akademischen Förderungswerk zwar fast ausgelastet, das sollte im Hinblick auf die Warteliste aber kein Grund zur Panik. „In der Regel können wir Bewerber:innen zeitnah nach ihrer Antragstellung einen Platz in unserer Wohnanlage anbieten. Es ist somit nicht mit langen Wartezeiten zu rechnen“, so Pia Nehring.

Das Haus Heege als Alternative

Falls das Wohnheim dann doch mal ausgebucht sein sollte, verweisen die Mitarbeiter des AKAFÖ auf das Haus Heege. Das Haus bietet 176 Zwei- und Dreibettzimmer und bietet für Studenten extra 11 Einzelapartments an. Genau wie im Wohnheim gibt es pro Zimmer ein eigenes Badezimmer und eine Miniküche. Die Miete beträgt 350€ zuzüglich Strom im Monat und ist somit teurer als das Wohnheim, es handelt sich aber um ein Einzelzimmer. Neben den Einzelapartments gibt es im Haus Heege auch Doppelapartments, die den WG-Zimmern des AKAFÖ Wohnheims gleichen und mit 290€ pro Monat nur minimal teurer sind. Dafür liegt die Hochschule nur fünf Minuten Fußweg entfernt und ist schnell zu erreichen.

Der Wohnungsmarkt in Gelsenkirchen

Für wen das Zusammenleben in einer WG dann doch nichts ist, der wird am Wohnungsmarkt auch fündig. Als Alternative zum Wohnheim bleibt da die kleine eigene Wohnung, auch wenn die Mietpreise natürlich ansteigen. Der Mittelwert für eine bis 40 Quadratmeter große Wohnung lag in Gelsenkirchen von 2007 bis 2016 bei 8,35€ pro Quadratmeter. Seit 2017 ist der Wert auf 8,35€ pro Quadratmeter angestiegen. Im erneuten Vergleich zu Marburg fällt auf, dass der Quadratmeterpreis dort schon bei 12€ bei gleicher Wohnungsgröße liegt. Also um einiges teurer als in Gelsenkirchen.