Ein Positionskommentar von Gina-Maria Wiemers
Am Valentinstag wird die Welt wieder rosarot – zumindest in den Augen der Schokoladen-, Blumen- und Plüschtierindustrie. Überall sprießen Herzchen wie Pilze im Frühling. Die Geschäfte mutieren zu Liebeslagern, in denen der Konsum ein Herzinfarktrisiko birgt.
Verzweifelte Gestalten durchforsten die Regale, auf der Suche nach dem perfekten Geschenk, als ob ein in Herzform gegossenes Stück Plastik ihre Liebe versinnbildlichen könnte. Blumensträuße verwandeln sich in Preiskategorien und die Anzahl der Blüten entscheidet über die Ernsthaftigkeit der Gefühle.
Jedes Jahr das gleiche
Das Wunderkind der Werbung, der Valentinsengel mit Pfeil und Bogen, Amor, zündet seine Marketingraketen. Die Restaurants bieten „romantische“ Menüs an, bei denen die Speisen teurer sind, sobald sie das magische Etikett „Valentins-Special“ tragen.
Am Ende des Tages bleibt nur ein Ozean aus leeren Schokoladenverpackungen, welkenden Blumen und Plüschtieren mit gebrochenen Herzen zurück. Valentinstag, ein Triumph des Konsums, wo Liebe manchmal den bitteren Geschmack von Marketing und Kommerz annimmt.
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