Seit Monaten verhandelt die Gewerkschaft Deutscher Lokführer L(GDL) mit der Deutschen Bahn um neue Verträge, jetzt droht der Super-GAU. Zum Nachteil aller Beteiligten.

Ein Kommentar von Leonard Maas

555 Euro mehr Lohn und drei Stunden weniger Arbeit pro Woche, das fordert die GDL für ihre Lokführer. Die Bahn geht da nicht mit. Zurecht. In einer Zeit, wo die Politik die Verkehrswende einleiten möchte und der Zugverkehr eine große Rolle spielen soll, möchten die Lokführer weniger arbeiten. Das ist ein Zeichen an mögliche Kunden und an die Politik. Und das ist eindeutig: Wir haben keine Lust, unseren Beitrag zu leisten. Stattdessen wollen wir mehr Geld für weniger Leistung.

Tarifverhandlungen als Profilierung

Und GDL-Chef Klaus Weselsky befeuert die Streiks der Lokführer mit Auftritten in Talkshows. Damit erhöht er den Druck auf den Verhandlungspartner. Mit einer Urabstimmung möchte Weselsky mögliche unbefristete Streiks im neuen Jahr abfragen. Auf Teufel komm raus drückt Weselsky die Forderungen durch. Kompromisse? Fehlanzeige! Entweder knickt die Bahn ein oder es wird gestreikt.

Einigen sich die Verhandlungspartner also nicht bald, drohen in 2024 größere Streiks. Darunter leiden besonders die Fahrgäste, die die am wenigsten dafürkönnen. Also einigt euch endlich und sorgt gemeinsam dafür, das Bahnfahren wieder attraktiv wird!