Eine Glosse von Diandra Brentrup
Zum Start des Jahres hat sich ein bekannter Bierhersteller eine ganz besondere Werbekampagne ausgedacht. Von allen Gruppen, die offen für die Vermarktung von alkoholfreiem Bier sind, hätte sich die Brauerei keine schlechtere aussuchen können als schwangere Frauen.
Griff in den falschen Kasten
Na klar, wem nicht schon durch die Hormone übel genug ist, kann mit irgendeiner Plörre gut nachhelfen. Laut Hersteller ist das Bier unbedenklich. Natürlich ist die einzig logische Reaktion auf diesen Umstand, das Bild von biertrinkenden Schwangeren zu normalisieren. Auch die Rechtfertigung des Unternehmens auf die losgetretene Kritikwelle kann an dem Problem nicht viel ändern. Selbst Apfelsaft habe einen höheren Alkoholgehalt, als ein alkoholfreies Pils. Na dann ist ja alles gut.
Ein Bier für alle
Da kann man sich schon auf die nächsten kreativen Marketing-Ideen freuen. Was für eine Zielgruppe sie wohl diesmal wählen werden? „Kaufen Sie nun: Das alkoholfreie Bier „Babybräu“. Für alle, die trocken werden müssen.“ Ein echter Verkaufsschlager. Sogar mit Bastelanleitung auf dem Etikett, wie bei Cornflakes-Packungen. Ein wenig Kleber, ein Korken und ein Strohhalm, so wird fix aus der Bier- eine Babyflasche auf Lebenszeit.
Alkoholfreies Bier, jetzt auch für Kinder
Doch auch dafür gibt sicher Rechtfertigungen. Wie wäre es mit: „Studien haben gezeigt, dass Bier zuträglich für Kinder ist.“ Da kann doch keiner mehr was gegen sagen. Kinder, die Bier trinken, weinen deutlich weniger. Wenn schon in der Schwangerschaft vorgeglüht wurde, nicht einmal bei der Geburt. Die Entwicklung fördert es zudem auch. Manche Säuglinge sind ihrem Entwicklungsstand durch genügend Bier so weit voraus, dass sie gar nicht mehr zur Mutter gelassen werden. Natürlich nur, weil sie zu reif für elterliche Fürsorge sind.
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