Bildunterschrift: Pflanzlich statt tierisch: Fleischersatzprodukte erobern die Teller(Bild: pixabay)

Viele Menschen nehmen sich vor, sich vegetarisch zu ernähren. Fleischersatzprodukte boomen, aber wie gesund sind sie?

Ein Bericht von Carla Blasshofer

Die 23-jährige Nalin, Studentin aus Essen, lebt seit einem Jahr vegetarisch. Ihr Wunsch nach bewusster Ernährung, brachte sie dazu, Fleischersatzprodukte auszuprobieren. „Ich wollte einfach ohne Fleisch leben und meinen Teil zum Tierwohl beitragen, ohne dabei zurückstecken zu müssen“, sagt Nalin. Die Lösung schienen Fleischersatzprodukte zu sein.

Der Weg zur vegetarischen Ernährung

Anfangs fiel es ihr schwer, auf Fleisch zu verzichten, besonders im sozialen Umfeld. Doch mit der Zeit entdeckt sie die Vielfalt an Ersatzprodukten. Laut dem Statistischen Bundesamt geht es vielen ähnlich: 2023 wurden über 120.000 Tonnen Fleischersatzprodukte produziert, ein Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Doch nicht alle sind überzeugt. Ernährungsberaterin Nolte erklärt: „Eine ausgewogene vegetarische Ernährung basiert nicht auf Ersatzprodukten, sondern auf frischen, unverarbeiteten Lebensmittel“.

Die kritische Sicht auf Fleischersatzprodukte

Nolte sieht den Trend zu Fleischersatzprodukten kritisch: „Viele dieser Produkte sind stark verarbeitet.“ Besonders problematisch seien Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker und ein hoher Salz- oder Zucker-Anteil.

Eine Studie der Universität São Paulo aus dem Jahr 2024, die den Zussamenhang hochverarbeiteter pflanzlicher Lebensmittel und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht kam zu folgendem Ergebnis: regelmäßige Konsum von hochverarbeiteten, pflanzlichen Lebensmitteln kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 5% und die Sterblichkeit um 12% erhöhen. 

Metzger Stefan Burghardt bestätigt: „Fleisch ist der perfekte Eiweisliferant, da es dem Körper proteintechnisch am ähnlichsten ist. Nur Eiweiß macht den Menschen wirklich satt.“ Er hebt hervor, dass Fleisch essenzielle Vitamine liefertund warnt er vor dem hohen Kohlenhydratgehalt pflanzlicher Ersatzprodukte. Er selbst setzt vor allem auf Gemüse und kleine Mengen unverarbeitetes Fleisch: „Nur so bleibt man gesund!“

Blick in die Zukunft

Nalin will ihrer Entscheidung treu bleiben. „Ich fühle mich besser, seit ich auf Fleisch verzichte.“ Sie plant, sich immer bewusster zu ernähren.“ Doch eins bleibt für Nalin klar: „Ich möchte nicht zurück zum Fleisch.“ 

Beim Verzehr von Fleischersatzprodukten jedoch hängt das Gesundheitsrisiko von der Auswahl ab. Ernährungsberaterin Ivelina Nolte mahnt: „Stark verarbeitete Produkte sind unabhängig von ihrem Ursprung weniger gesund.“