Bildunterschrift: Rund 21 Prozent der Deutschen konsumieren E-Zigaretten im Jahr 2024 (Foto: Pixabay)
Der Konsum von Einweg-E-Zigaretten unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen steigt rasant. Trotz ernstzunehmender Risiken für die Gesundheit. Experten warnen vor Suchtgefahr und langfristigen gesundheitlichen Schäden.
Von Jana Rubart
„Es ist nicht mal das Vapen selbst, sondern einfach das Chillen dabei. Wir hängen zusammen ab, quatschen und dann hat halt jeder seine Vape dabei in der Hand. Irgendwie gehört das schon dazu“, sagt Jorin Stahl, ein 19-jähriger Student aus Essen. Jorin hat zum ersten Mal mit 16 Jahren E-zigaretten ausprobiert. „Alle in unserer Gruppe haben gevapet, also hab ich mitgemacht, um nicht der Einzige zu sein, der draußen steht.“, sagt Jorin Stahl. Mit ihren auffälligen Farben und verlockenden Geschmacksrichtungen wie „Watermelon Ice“ oder „Blue Razz Lemonade“ wirken sie harmlos. Elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) oder auch „Vapes“ genannt, „Vape“ ist ein Begriff aus dem englischen und leitet sich ab von den Begriffen „vaporize“, „evaporate“ (verdampfen) und „vapor“ (Dampf) ab. Sie sind bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit 2021 ein wachsender Trend.
Handlich heißt nicht harmlos
Die leichte Zugänglichkeit durch Kioske, Tankstellen und Supermärkte, als auch gezielte Marketingstrategien haben den Konsum von Einweg-E-Zigaretten unter jungen Menschen gefördert. Die Geräte sind handlich und bieten viele Geschmackssorten. Viele sehen Dampfen als harmlose Alternative zu Zigaretten. Doch Nikotin führt schnell zur Sucht, und die langfristigen Auswirkungen auf Lunge und Herz sind noch unklar. Auch die nikotinfreien Varianten sind nicht unbedenklich, zeigt eine Studie des Universitätsklinikums Münster. Die Gesetzgebung reagiert nur langsam. Es gibt Lücken in der Regulierung von E-Zigaretten und ihrer Werbung. „E-Zigaretten sind definitiv nicht risikofrei, aber im Vergleich zu Zigaretten sind sie weniger schädlich. Beim Dampfen wird das Liquid verdampft, nicht verbrannt, was den Prozess anders macht als beim Rauchen. Zudem kann man sich entscheiden, ob man mit oder ohne Nikotin dampfen möchte“, sagt Levent Başar, ein Mitarbeiter eines E-Zigarettenherstellers.
Bereits im Januar 2023 sprach Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke unter anderem über ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten, da sie die Umwelt stark belasten. „E-Zigaretten müssen vom Handel zurückgenommen werden und sachgerecht entsorgt werden. Das Bundesumweltministerium unterstützt alle Initiativen, die die Nutzung von Einweg-E-Zigaretten einschränken.“

Zur Studie gelangt Ihr hier. https://www.debra-study.info/
Suchtforscherin Prof. Dr. Eva Hoch weist auf eine Studie der DEBRA (Deutsche Befragung zum Rauchverhalten), des Instituts für Allgemeinmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hin. Diese Entwicklungen werfen nicht nur gesundheitliche, sondern auch gesellschaftliche Fragen auf. Die Regulierungsbehörden stehen vor der Herausforderung, den Trend in den Griff zu bekommen, während sich das Bild von Vapes als Lifestyle-Produkt weiter festigt.
Lifestyle der Maßnahmen braucht
Wenn der Konsum von E-Zigaretten weiter steigt, könnten langfristige gesundheitliche Schäden wie Lungenerkrankungen und Sucht auftreten. Diese Auswirkungen werden erst Jahre später sichtbar. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Vapes als „harmlosen“ Trend könnte weiterhin zunehmen und die Präventionsarbeit erschweren. Die Politik muss schnell handeln und strengere Regulierungen einführen, um Jugendliche zu schützen, ohne ihre Freiheit unnötig einzuschränken.
Die Rolle der sozialen Medien bleibt ebenfalls kritisch. Influencer und Werbung, die Vapes als Lifestyle-Produkt darstellen, haben großen Einfluss auf junge Menschen.
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