Ein Kommentar von Jana Theus
Die Social-Media-Welt ist geprägt von Schönheitsidealen. Diese werden meist durch Beauty-Filter gefestigt. Tatsächlich bearbeiten 90 Prozent der jungen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren ihre Bilder. Eine erschreckende Zahl, wenn man sich mit den Gründen befasst: Gerade junge Mädchen wollen so aussehen wie die Frauen auf ihrem Smartphone. Die Selbstliebe beginnt zu bröckeln, Unwohlsein kommt auf. Das muss sich ändern. Wenn nötig durch ein Gesetz, was eine Kennzeichnung von bearbeiteten Bildern verpflichtet.
Eine Kennzeichnung hilft gegen psychische Erkrankungen
Die fehlende Selbstliebe endet dank den sozialen Netzwerken nicht selten in einer psychischen Erkrankung: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben sich, seit dem Jahr 2000, Depressionen unter den 15- bis 24-Jährigen versiebenfacht. Damit haben auch Instagram und andere soziale Plattformen zu tun. Durch unrealistische Darstellungen wird der Druck auf junge Menschen leider deutlich erhöht.
Und wenn es eine Möglichkeit gibt, die psychische Gesundheit von jungen Menschen positiv zu beeinflussen, sollte man diese nutzen. Ein wichtiger und richtiger Schritt ist definitiv ein Kennzeichnungs-Gesetz.
Frankreich und Norwegen sind Vorreiter
Aus diesem Grund ist eine Kennzeichnungspflicht für Werbeträger und Influencer bereits per Gesetz in Frankreich und Norwegen beschlossen worden.
Nachteile für den Influencer und Werbeträger gibt es keine. Vorteile für junge Erwachsende unzählige: Mehr Selbstliebe, weniger Ansprüche an den eigenen Körper und auch natürlich die bessere psychische Gesundheit.
Auch Deutschland benötigt ein Gesetz
Auch die deutsche Politik hat den Ernst der Lage verstanden: So hat die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister und -Senatoren der Länder (GFMK) eine Kennzeichnungspflicht in der Werbung und in sozialen Netzwerken gefordert. Zum Glück.
Ob ein Gesetz jedoch verabschiedet wird, das die Kennzeichnung von bearbeiteten Bildern verpflichtet, bleibt mehr als nur zu hoffen. Benötigt wird es auf jeden Fall. Und zwar jetzt. Weg mit unrealistischen Schönheitsidealen, die jungen Menschen das Selbstwertgefühl nehmen, her mit der Kennzeichnungspflicht!
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