Trotz schwerer Menschenrechtsverletzungen hielt VW bis zuletzt an seinem Werk in China fest. Nun verkauft der Konzern das Werk in der Region Xinjiang – wohl aus wirtschaftlichen Gründen, heißt es. Keine glaubwürdige Erklärung, aber eine gute Entscheidung.

Ein Kommentar von Louis Scheidt

12 Jahre lang war VW trotz harter Kritik in Xinjiang vertreten. Nun entscheidet sich der VW-Konzern gegen das Werk im Westen Chinas. Ein klarer Schritt nach vorne und ein wichtiges Zeichen gegen die Unterdrückung der Uiguren.  

Auch wenn VW von sich selbst sagt, keine Menschenrechtsverletzungen in eigenen Werken festgestellt zu haben, lässt an der Begründung des Verkaufs Zweifel aufkommen. Der Druck der Öffentlichkeit ist schlichtweg zu groß, um ein Verbleib in China nachvollziehbar zurechtfertigen. 

Dieser Verkauf sollte also nicht als reiner Befreiungsschlag für VW interpretiert werden, sondern als Mahnung für deutsche Unternehmen, ethische Prinzipien nicht den Geschäftsinteressen unterzuordnen, sowie es VW jahrelang in Xinjiang getan hat.