Ein Café – der ideale Treffpunkt zum Quatschen mit Freunden und zum Entspannen. Im ersten und einzigen Kölner Katzencafé haben Gäste zusätzlich die Möglichkeit, mit Katzen zu kuscheln und zu spielen.

Merlin und Millie liegen zusammengekuschelt vor dem Schaufenster. Foto: Jenny Smolka.

Angebrachte Holzregale dienen als Catwalk, der heute unbenutzt bleibt. An einer Seite der mintgrünen Wand hängen sieben schwarze Bilderrahmen mit Katzenbildern. Ein paar Stunden bleiben die Katzen Millie und Merlin in ihrem beigen Körbchen vor dem Schaufenster liegen. Sie wohnen in dem Cafe Schnurrke, in einem von sieben Katzencafés Deutschland. Zusammengekuschelt formen die Kätzchen ein schwarzes Herz. Die Gäste an den eckigen Tischen drehen sich nach hinten und streicheln die schlafenden Geschwisterkatzen.

Draußen gehen Passanten an dem Café vorbei und übersehen die schwarzweißen Samtpfoten. Aus den Augenwinkeln nehmen sie doch etwas wahr: Sie schauen zurück, Rückwärtsgang oder Drehung. Die Augen weiten sich, die Lippen öffnen sich zu einem Lachen. Spontanes Glück. Die Passanten zücken ihr Smartphone, ein Foto von den Katzen, dann ein Selfie mit ihnen. Einige Passanten finden den Weg hinein in das winzige Café. Kaum ein Platz bleibt frei.

Eine wahre Katzenfreundschaft

Martina Genings begrüßt Millie – und andersherum. Foto: Jenny Smolka.

„Millie“, ruft Martina Genings und augenblicklich rennt die verschlafene Katze mit den weißen Pfötchen auf die Blondine zu. Sie setzen sich auf einen Stuhl in der Ecke. Ihre weißen Pfötchen graben sich in die Oberschenkel. Millie dreht sich, streift ihren Schwanz über Martinas Gesicht und streckt ihr die ihre Katzennase entgegen. Mit ihren beiden Söhnen ist Martina heute zu Besuch. Seit über einem Jahr kommt sie regelmäßig ins Café.

„Es ist immer wieder eine Freude, ein Glücksgefühl und stimmungsstabilisierend, hier zu sein. Man spürt den Frieden“.

Das erste Katzencafé in Europa eröffnete in Wien. Sabrina Szabo (38) dachte sich: „Was in Wien funktioniert, funktioniert in Deutschland auch.“ 2014 eröffnete sie das erste und einzige Katzencafé in Köln. Sieben weitere Katzencafés in Deutschland gibt es. Berlin, Hannover, Karlsruhe. Bestimmte Auflagen des Veterinäramtes muss Sabrina Szabo erfüllen. Ihr Café muss katzengerecht eingerichtet sein, die Katzen dürfen keinen Zugang zu der Küche haben. Auf dem Boden steht ein Katzentunnel, in der Ecke ein Kratzbaum. Über den Catwalk können die Katzen auf das Dach der Theke. Im hinteren Teil des Raumes ist ein kleines Loch oben in der Wand – das ermöglicht Millie und Merlin, sich zurückzuziehen. Gäste können den Rückzugsort der Katzen nicht erreichen, die Katzen Theke und Küche ebenso nicht. Sie wohnen in dem Café, Tag und Nacht. Auslauf kriegen sie im Innenhof.

Alle Aufmerksamkeit den Katzen

Millie und Merlin sitzen manchmal auch nur auf den Sesseln und tun gar nichts. Foto: Jenny Smolka.

Eine kleine Bewegung und die Köpfe drehen sich zu den Katzen. Ein junger Gast spitzt seine Lippen und zwitschert, dann geht er in die Hocke und schnipst mit Daumen und Zeigefinger. Millie und Merlin klettern auf den rosa geblümten Omasesseln herum. Manchmal jagen sie eine violette Feder, die ein Gast schnell umherschwingt, manchmal sitzen sie nur da. Die Speisen und Getränke bleiben von Katzenmäulern unberührt.

Für Martina Genings und ihre Söhne ist es heute ein kurzer Besuch. Sie setzt sich auf den Boden, streichelt ihre Katzenfreundin und hopp, springt Millie auf ihren Schoß. Die Katze dreht sich, ihr Schwanz streift das Gesicht von Martina, dann legt sie sich in ihre Arme. Der jüngste Sohn kommt dazu, streichelt Millie und sagt: „Mama, wir haben keine Zeit mehr!“ Ihre Söhne gehen, Martina Genings bleibt noch. Dieser Abschied dauert länger.

Ihr kriegt nicht genug von den süßen Katzen? Hier habt ihr eine Fotostrecke aus dem Katzencafé in Köln!

Das Katzencafé „Cafe Schnurrke“ bei Facebook und im Internet.