Wer in den vergangenen Monaten feuchtfröhlich unterwegs war oder regelmäßig die sozialen Medien verfolgt hat, dem ist Elotrans ein Begriff. Noch besser bekannt als „Kater-Wundermittel“. Der ganze Hype ging so weit, dass das Medikament monatelang ausverkauft war. Doch was ist Elotrans überhaupt und wie kam es zu seinem neuen Titel?                        Wir von Tagger haben mit Apothekerin Friederike Kolbeck gesprochen und beantworten die wichtigsten Fragen.

Von Schirin Kheldoun

Was ist Elotrans für ein Medikament?

Elotrans ist ein Pulver, das vorrangig aus Elektrolyten besteht und verschiedene Aromen beinhaltet. Es wird als Magen-Darm-Mittel eingesetzt . Dabei geht es darum, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen, den man bei starkem Durchfall hat. So soll einer Dehydratation, also dem Austrocknen, entgegengewirkt werden. Es ist rezeptfrei in Apotheken käuflich und mittlerweile auch in zahlreichen Drogeriemärkten erhältlich.

Wirkt das Mittel tatsächlich gegen einen Kater?

Wundermittel ist definitiv zu hoch gegriffen, denn es kann einen Kater auf keinen Fall verhindern. Allerdings: Alkohol führt dazu, dass Menschen vermehrt Wasser ausscheiden – und damit auch viele Elektrolyte. Der Körper dehydriert. So kommt es wie bei Durchfall häufig zu Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen und Schwächegefühl. Somit kann das Pulver helfen, diesen körperlichen Müdigkeitserscheinungen entgegenzuwirken. Dazu müsste man das Pulver allerdings abends noch einnehmen vor dem Schlafen gehen. Ansonsten gilt wie immer: Viel trinken – antialkoholisch versteht sich. Neben Wasser bieten sich beispielsweise auch Getränke wie ISO Sport an oder ein ordentliches sauer-salziges Katerfrühstück.

Wie ist der Hype um das Medikament entstanden?

Da haben zwei Faktoren reingespielt. Zum einen war die lange „Corona-Lockdown-Zeit“ vorbei und mehr und mehr öffentliche Veranstaltungen waren wieder möglich. Ein Influencer hat dann auf seinem TikTok-Kanal das Medikament in die Kamera gehalten und  es als Anti-Katermittel angepriesen. Das ging so weit, dass der Verkauf so schnell und stark gestiegen ist, dass die Produktion nicht hinterhergekommen ist.

Ist dadurch ein Konflikt entstanden?

Wichtig ist das Medikament vor allem für Ältere, da diese tendenziell schon zu wenig trinken. Ebenso wie Kinder, die bei Durchfallerkrankungen oder Erbrechen deutlich schneller viel Wasser und Mineralstoffe verlieren. Gerade zu Beginn des Hypes waren zwischenweise sogar alle Alternativen ausverkauft. Patienten mussten somit tagelang warten, um das Medikament zu erhalten, auf das sie angewiesen waren.

Ist die Einnahme schädlich?

Vom Medikament an sich gehen keine Risiken aus. Es ist also bedenkenlos einzunehmen. In sehr seltenen Fällen kann es jedoch zu Magenreizung oder Übelkeit und Erbrechen kommen. Das liegt an dem enthalten Calcium, auf das jeder Körper anders empfindlich reagiert.