Es gibt wohl kaum etwas, was mich so sauer macht wie Stau. Immer und überall werde ich ein Opfer von stockendem Verkehr. Ich bin mir sicher, einer Verschwörung auf der Spur zu sein.

Eine Glosse von Philipp Hartwig

Hier stehe ich wieder. Auf der A40, mitten im Stau. Wo kommen alle diese Leute her? Und wo zum Teufel wollen sie überhaupt hin? Jeden Tag der gleiche Wahnsinn. Es fühlt sich an wie eine Verschwörung. Ich bin sicher, dass alle Autofahrer aus dem gesamten Ruhrgebiet sich verabreden immer genau da hin zu fahren, wo ich hinfahre.

Niedriges Tempo, hoher Puls

Aber nicht nur die Autofahrer scheinen sich gegen mich zu verbünden. Auch die Autobahn GmbH nimmt mich in den Fokus. Es kann doch kein Zufall sein, dass auf meiner Route immer geschätzte 17 Baustellen sind. Ich will hier nicht in Spielstraßen-Geschwindigkeit, sondern 130  km/h fahren. Das einzige was, hier gerade auf 130 beschleunigt wird ist mein Puls. Das ist alles nicht gesund.

Eine bittere Erkenntnis

Während mir all diese Verschwörungen durch den Kopf gehen und ich kurz davor bin, wutentbrannt in mein Lenkrad zu beißen, trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag: Ich bin Teil davon. Ich bin der Stau.