Bildunterschrift: Nach Antritt seines Amtes will Donald Trump die deutschen Importe durch Zölle erschweren. Doch nicht alle deutschen Unternehmen sind gleichermaßen betroffen. (Zusammengestelltes Symbolbild)

Donald Trump plant nach seiner Wiederwahl am 5. November, die US-Wirtschaft mit seiner „First America“-Politik zu stärken. Dafür will er die Importzölle erhöhen, was sich auch auf die deutsche Wirtschaft auswirken wird. Doch nicht alle Unternehmen trifft es gleich.

Vivien Baxmann

Gut bezahlte Industriearbeitsplätze zurück ins Land holen und mehr Produkte im eigenen Land herstellen: Das hat Donald Trump Amerika schon vor seiner Wahl versprochen. Dafür will er die Zölle auf Importe aus dem Ausland um zehn bis zwanzig Prozent erhöhen. Das erschwert der deutschen Wirtschaft den Export zum wichtigsten Handelspartner.

Wahl wirkt sich unterschiedlich aus

Trotz der schlechten Prognosen für deutsche Unternehmen sind die Auswirkungen in NRW unterschiedlich. Der Düsseldorfer Maschinenbauer Tünkers muss mit der Wiederwahl von Trump seine Produktionskapazitäten überdenken. 

,,Im schlimmsten Fall verlieren wir den Markt in Deutschland, weil er nicht groß genug ist, um die Produktion in die USA zu verlagern“, sagt Christoph Kirschner, Marketingleiter bei Tünkers.  Das Hauptproblem sei aber die Unsicherheit. Tünkers ist stark von der Autoindustrie abhängig. Sobald diese neue Modelle auf den Markt bringt, muss Tünkers die entsprechenden Teile produzieren. ,,Wenn nicht klar ist, welche Modelle wohin exportiert werden können, verzögert das Investitionsentscheidungen. Und das ist schlecht für uns“, betont Kirschner. 

Das Chemieunternehmen Evonik mit Sitz in Essen hat dagegen in den vergangenen Jahren vorausschauend investiert. Der Konzern produziert und vertreibt Produkte für den US-Markt größtenteils direkt in Amerika. Dazu gehören zum Beispiel Füllstoffe für spritsparende Reifen und Eiweiße für die Tiernahrung. ,,Wir sind in Amerika gut aufgestellt. Wir haben dort über 40 Standorte und fast 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Konzernsprecher Jörg Wagner. Sollte der Export nach Amerika schwieriger werden, hat Evonik im deutschen Heimatmarkt oder in Asien ein stabiles Gegengewicht aufgebaut. ,,Wir sind nicht einseitig abhängig vom Export in die USA“, betont Wagner.

IHK warnt vor Handelskonflikten

Am 20. Januar 2025 wird Trump voraussichtlich sein Amt als US-Präsident antreten. Bis dahin bleibt noch abzuwarten, ob und welche Zölle eingeführt werden, so die Industrie – und Handelskammer. Dennoch rät die IHK, Handelskonflikte mit den USA zu vermeiden und die Handels – und Investitionsbeziehungen zu vertiefen. Denn: ,,Jeder vierte Arbeitsplatz in NRW hängt direkt oder indirekt vom Export ab“, so äußert sich Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, in einer Pressemitteilung.