Von Finja Greiving

Bis 2030 die Fahrgastzahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln verdoppeln – so lautet der Beschluss der Verkehrsministerkonferenz. Um dieses Ziel zu erreichen und ÖPNV attraktiver zu machen muss aber noch einiges passieren. Und das 9€ Ticket taugt wohl kaum als ein erster Schritt.

Ein Ticket, mit dem man für nur 9€ den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen kann. Endlich wurde erkannt, dass mit den normalerweise viel zu hohen Preisen der Deutschen Bahn wohl niemand sein bequemes Auto verlassen wird, um sich mit verspäteten Zügen herumzuschlagen. Schade nur, dass Preis das einzig attraktive an dem Universalticket ist.

Eng zusammengepfercht in der Bahn stehen müssen und versuchen sich irgendwo festzuhalten, bevor man den stickigen Zug wieder verlassen darf, um verspätet ein genauso überfülltes Bahngleis zu betreten. Das ist die Realität des 9€ Tickets. Angenehmes Reisen sieht anders aus. Was Menschen entlasten und vom ÖPNV überzeugen sollte, überzeugt bisher nur davon, dass ein Ausbau der Deutschen Bahn und des Nahverkehrs längst überfällig ist. Das 9€ Ticket zeigt bereits jetzt die Schwachstellen unseres Nahverkehrs. Jetzt liegt es an der Politik, daraus Konsequenzen zu ziehen. Also: Bitte einen Schritt nach dem anderen. Erst das Fundament legen und dann ein Haus bauen.