Ein Kommentar von Tim Schlüter
Mit den auslaufenden Corona-Beschränkungen Ende März lief auch die Homeoffice-Pflicht aus. Während einige Unternehmen ihren Angestellten die Wahl lassen, wieder ins Büro zu kommen, lassen andere Arbeitgeber ihre Mitarbeiter wieder fünf Tage die Woche antanzen. Eine Fehlentscheidung aus Angst vor Veränderung. So wird das nie was mit den Homeoffice-Möglichkeiten.
Es ist richtig, dass der Arbeitgeber weniger Kontrolle hat. Ob der Mitarbeiter während der Arbeitszeit ab und zu privaten Angelegenheiten nachgeht, kann niemand kontrollieren. Doch genau dieser Kontrollwahn sorgt dafür, dass die Angestellten unter ständigem Druck stehen. Kein Mensch möchte rund um die Uhr überwacht werden. Nicht nur deswegen waren Angestellte während der Pandemie aus dem Homeoffice sogar produktiver und haben länger gearbeitet als im herkömmlichen Büro.
Eine Win-Win-Situation
Was im Homeoffice natürlich fehlt, ist der soziale Kontakt zu den Kollegen. Auf der anderen Seite gewinnen die Angestellten durch Homeoffice zusätzliche Zeit für Freunde und Familie. Dieser soziale Ausgleich ist letztlich viel wertvoller. Denn die Zufriedenheit des Mitarbeiters wirkt sich am Ende auch positiv auf die Produktivität im Unternehmen aus.
Klimakiller Pendeln
Und dann ist da schließlich auch noch der Klima-Aspekt. Klar, die Büroräume wären nicht mehr voll ausgelastet, was Energie- und Platzverschwendung wäre. Dies steht aber in keinem Verhältnis zu den CO2-Einsparungen, die durch den Wegfall des Arbeitsweges möglich sind. Bis zu 12,2 Megatonnen CO2-Emissionen können durch hybride Arbeitsmodelle in Deutschland pro Jahr eingespart werden. Zur Einordnung: Das entspricht 83 Millionen Flügen von Berlin nach London.
Hier sollten sich die Firmenchefs ernsthaft fragen, was ihnen wichtiger ist. Die eigene Kontrolle oder die Zukunft ihres Unternehmens und des Planeten.
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