Ein Kommentar von Mona Gertzen
Der Impfstoff von Biontech und Pfizer für Kinder ab fünf Jahren steht in den Startlöchern – eine Basisimpfung soll ausreichend sein. Zu einer Impfpflicht kommt es nicht – hier wurde das Ziel der Regierung deutlich verfehlt.
Endlich wieder ohne Maske auf dem Schulhof spielen, keine lästigen Tests vor Beginn des Unterrichts – für viele Schülerinnen und Schüler gehört das seit einigen Wochen zum Schulalltag. Während über zwei Jahre viel Wert auf eine möglichst geringe Ansteckungsmöglichkeit gelegt wurde, fallen mit einem Mal alle Regeln – und das, obwohl die Kinder noch immer eng nebeneinander auf dem Schulhof spielen – bei Infektionszahlen, die so hoch sind wie noch nie zuvor.
Auch Kindern sollte ein ausreichender Schutz ermöglicht werden
Zugegeben ist es wichtig, dass die Kinder auch einen normalen Alltag erleben können und lernen, dass die Pandemie ein Stück weit zu ihrem Leben gehören wird.
Aber wer kann es den Kindern schon übelnehmen, dass sie sich beim Spielen auf dem Schulhof nicht an die anderthalb Meter Abstand halten? Niemand.
Durch den Impfstoff soll bereits eine Impfung ausreichenden Schutz für die Kleinsten unserer Bevölkerung bieten. Der Pieks soll den Kindern ein Stück Normalität ermöglichen.
Doch diese mögliche Normalität kommt viel zu spät – denn bereits zu Beginn der Pandemie wäre eine Impfung der Kleinsten der Bevölkerung nötig gewesen, um die Ansteckung so gering wie möglich zu halten. Stattdessen wurde für eine geringe Ansteckungsgefahr monatelang von zuhause unterrichtet und damit die sozialen Kontakte, die für die Kleinen so wichtig sind, eingeschränkt.
Impfung nach zweieinhalb Jahren Pandemie
Die Corona-Zahlen bleiben weiterhin so hoch wie nie – viele Kinder haben sich bereits mit Corona infiziert und in jeder Klasse gibt es Tag für Tag neue Infizierte. Gerade zu Beginn der Pandemie hätte hier die Impfpriorität deutlich höher sein müssen. Denn wo viele Menschen zusammenkommen, ist die Ansteckungsgefahr am größten. Und nicht nur für die Kinder, sondern auch die Eltern. Durch eine frühzeitige Impfmöglichkeit hätte auch das Infektionsrisiko für Familien deutlich geringer sein können.
Ein Schritt, der längst überfällig war – vor zwei Jahren!
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