Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind auf die Erde nieder, auch all die faulen Menschen und die aufgepumpten Gewichtheber treffen sich wieder. Jeder kennt es. Jeder fürchtet es. Jahresanfang im Fitnessstudio.
Ein Kommentar von Yanieke Lale van Doren
Täter oder Opfer?
Die Opfer sind die, die bereits seit Jahren mehrmals wöchentlich ihren Ausgleich in der Muckibude suchen. Sie fürchten den Jahresbeginn, wie die Neuankömmlinge den Gang zur Waage. Überfüllte Studios und kein lautes Grunzen bei jeder Wiederholung sind die Folgen dessen.
Willkommen in Narnia
Die Täter, oder auch die Neuankömmlinge, betreten das Studio pünktlich zum 02.01. des neuen Jahres. Dabei schauen sie als hätten sie gerade Narnia erreicht.
Das neue Sportset wird erstmal 10 Minuten bei Schrittgeschwindigkeit eingeweiht, danach folgen drei falsch ausgeführte Übungen für Muskelgruppen, die noch erfunden werden müssen und dann kann man auch schon in die Sauna für 20 Minuten, denn man gönnt sich ja sonst nichts und außerdem ist das ja auch super gesund.
Bye, bye lazy!
Die Dauer dieses Problems ist kürzer als eine Langhantel.
Die Anfangseuphorie, im Sommer auszusehen wie ein Schwarzenegger Verschnitt oder beim Beachwalk Heidi Klum Konkurrenz zu machen, verfliegt nach kurzer Zeit.
Jon M. Mitarbeiter des John Reed Fitnessstudios in Gelsenkirchen belächelt den Jahresbeginn.
„Im Januar rennen die einem das Studio ein. Ca. 30 Neuanmeldungen pro Tag. Die meisten siehst du aber spätestens ab März nie wieder.“
Vom Winterspeck zur Frühlingsrolle
Es ist also eine Frage der Zeit, wann das angeschwitzte Sportset aus der Wäsche direkt in die Schublade kommt, der Winterspeck verschwindet und die ersten Frühlingsrollen im April blühen.
Foto: CC0 / Pixabay / oleg_mit
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